INSPIRATIONEN.

Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering

There is a crack in everything
That’s how the light gets in

(Leonard Cohen)

Deine Hand bewegt sich
und das Tanzen des Feuers wandelt seine Form.
Alles verändert sich, wenn wir es tun.

(Ku Kai – Zen Meister, 8. Jhdt.)

Beginne genau hier.
Geh einen kleinen Schritt,
deinen eigenen.
Folge nicht den Heldentaten von jemand anderem.
Sei bescheiden und fokussiert.
Sieh nicht das andere als das eigene an.

Beginne ganz nah dran bei dir.
Fang nicht mit dem zweiten Schritt an
oder dem dritten.
Beginne mit der ersten Sache ganz nah dran,
mit dem Schritt,
den du nicht gehen willst.

(David Whyte)

Die Fragen leben …

„Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten.

Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“

(Rainer Maria Rilke, in: Briefe an den jungen Dichter)

Die Musik steckt nicht in den Noten. Sondern in der Stille dazwischen.

(Wolfgang Amadeus Mozart)

Jeder Ton wird aus der Stille geboren,
stirbt zurück in die Stille
und ist während seiner Lebensspanne
von Stille umgeben.
Stille ermöglicht dem Ton das Sein.

(Eckhart Tolle)

Den Augenblick leben
die Kraft der Stille erkennen

klären und Klarheiten schaffen
wählen und entscheiden

und immer wieder auf die Stille einlassen
fein und achtsam im Hören

geduldig versuchen zu verstehen
absichtslos sehen – erkennen

so gestalten wir
einen heiligen Zwischenraum

(Georg Wögerbauer, in: Irgendwann kommt nie)

Die höchste Form des Tuns ist Nichttun
Die höchste Form der Rede ist, sich ihrer zu enthalten
Das Höchste beim Schießen ist, nicht zu schießen

(Chi Chi’ang)

Es liegt in deiner Hand …

Zehn lange Jahre hatte der Schüler bei seinem Meister gelernt. Meditation, Tai Chi, Qigong, Feng Shui und die Lehre des Taoismus. Es war nicht immer einfach für ihn gewesen, denn der Meister war sehr streng. Doch heute hatte er seine letzte Prüfung bestanden, seine Lehrzeit war zu Ende und er war nun selbst zum Meister ernannt worden.

Gleich nach seiner Ernennung war er in den Wald gelaufen und hatte einen ganz kleinen Vogel gefangen, denn er hatte einen ungewöhnlichen Entschluss gefasst. Er wollte seinen Meister prüfen und ihm beweisen, dass er, der ehemalige Schüler, klüger sei als sein ehemaliger Weisheitslehrer. Er stand vor dem alten Meister und zeigte ihm seine rechte geschlossene Faust. „In meiner Faust ist ein junger Vogel. Sagen Sie mir bitte schön, ist dieser Vogel tot oder lebendig?“ Innerlich triumphierte er bereits, denn würde sein Meister sagen, dass der Vogel tot ist, würde er die Hand öffnen und der Vogel würde davon fliegen. Würde der Meister jedoch sagen, dass der Vogel lebendig sei, würde er kurz die Faust etwas fester schließen, sie dann öffnen und dann einen toten Vogel zeigen.

Der Meister schaute ihn nur gelassen lächelnd an und sagte ohne nachdenken zu müssen: „Ob der Vogel lebt oder ob der Vogel tot ist, hängt einzig und allein von dir ab.“

(Verfasser unbekannt, aus: E. Sandkuhl, Fan Teng Gong)

„Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.“

„Es kommt nicht darauf an, was wir vom Leben erwarten,
es kommt darauf an, was das Leben von uns erwartet.“

„Wenn wir den Menschen so nehmen, wie er ist,  dann machen wir ihn schlechter.
Wenn wir ihn aber so nehmen, wie er sein soll, dann machen wir ihn zu dem, der er werden kann.“

(Zitate von Viktor Frankl)

Quiero … Ich will …

Ich will, dass Du mir zuhörst, ohne über mich zu urteilen
Ich will, dass Du Deine Meinung sagst, ohne mir Ratschläge zu erteilen
Ich will, dass Du mir vertraust, ohne etwas von mir zu verlangen
Ich will, dass Du mir hilfst, ohne für mich entscheiden zu wollen
Ich will, dass Du für mich sorgst, ohne mich auszulöschen
Ich will, dass Du mich siehst, ohne Deins auf mich zu projizieren
Ich will, dass Du mich umarmst, ohne mich zu ersticken
Ich will, dass Du mir Mut machst, ohne mich zu bedrängen
Ich will, dass Du mich hältst, ohne mich festzuhalten
Ich will, dass Du mich beschützt, ohne zu lügen
Ich will, dass Du Dich näherst, ohne in mich zu dringen
Ich will, dass Du die Dinge an mir kennst, die Dir am meisten missfallen
Dass Du sie akzeptierst und nicht vorhast, sie zu verändern
Ich will, dass Du weißt … dass Du heute auf mich zählen kannst …
Bedingungslos

(Jorge Bucay, Psychiater und Gestalttherapeut)